Wie ein Abbruch durchgeführt wird

Es gibt viele Gründe, weshalb ein Gebäude abgerissen werden muss. Der Käufer einer Immobilie möchte ein neues Haus auf dem Baugrund errichten, da sich die Sanierung des alten nicht mehr lohnt. In einem anderen Fall ist die Substanz zu schwer beschädigt, um noch gerettet werden zu können.
Vor dem Abbruch sollte sich der Eigentümer bei der zuständigen Gemeinde erkundigen, ob eine Genehmigung benötigt wird.
Liegt diese vor, kann der Abrissunternehmer mit der Arbeit beginnen. Sonst macht er sich strafbar, sollte es sich beispielsweise um ein denkmalgeschütztes Haus handeln. Während der Abbruch früher meistens unkontrolliert erfolgte, wird heute auf das Recycling von Baustoffen besonderen Wert gelegt. Schon bei der Vorbereitung montieren die Mitarbeiter wertbeständige Gegenstände wie Kupferleitungen oder Eisenteile ab. Diese lassen sich später entweder beim Neubau verwenden oder aber über einen Altmetallhändler verkaufen.
Ob der Verkäufer der Immobilie die Abrisskosten vom Preis abziehen muss, hängt in erster Linie von der Lage und dem Interesse des Käufers ab. Ist dieser sehr stark an dem Anwesen interessiert, wird er auch die Kosten für die Beseitigung des Altbaus aus seiner Tasche zahlen.
Allerdings gibt es bei älteren Gebäuden oft Baustoffe, die sich erst später als gesundheitsschädlich herausgestellt haben. Seit ihrem Verbot dürfen sie nur von Spezialisten in Schutzanzügen abgebaut und beseitigt werden. Bei der Entsorgung gelten sie als Sondermüll, der erhebliche Kosten verursacht. Vor den eigentlichen Abbrucharbeiten kann das Gebäude mithilfe einer Luftaufnahme auf Asbest geprüft werden. Im Wesentlichen konzentriert sich das Bauunternehmen jedoch auf den planmäßigen Rückbau. Hierbei werden die Wände mit Wasser bestäubt, um die Staubentwicklung zu reduzieren. Dann baut man die Innenwände ab. Auf dem Dach holen Mitarbeiter die Dachziegel herunter und versuchen einen Teil des Dachgiebels für andere Bauvorhaben zu retten.
Neben den verwertbaren Stoffen kommt Restmüll vor. Dieser entsteht im Rahmen des Abbruchs, wenn alte Dämmstoffe, Gipsplatten oder Reste des Putzes in speziellen Containern abgefahren werden müssen. Das beauftragte Bauunternehmen arbeitet mit Subunternehmern wie Containerdiensten und dem Muldenservice zusammen, die gleichzeitig für die Entsorgung zuständig sind. Um die Container und Mulden auch am Rande von öffentlichen Gehwegen abstellen zu dürfen, muss der Unternehmer eine behördliche Genehmigung beantragen.
Bei der Lagerung von wiederverwertbaren Gegenständen wie Holzbalken, Platten oder Heizkörpern achtet der mit dem Abbruch beauftragte Unternehmer auf eine ordnungsgemäße Unterbringung. Die passenden Orte sollten über einen trockenen und wasserundurchlässigen Untergrund verfügen.
Nicht jeder Schadstoff lässt sich gleich in einem Container entsorgen. Deshalb wird er beispielsweise auf speziellen Folien gelagert oder sogar eingeschweißt, damit keine gesundheitsschädlichen Partikel ins Erdreich gelangen und zu einer Altlast führen. Alle mit dem Abriss verbundenen Kosten fließen in die Rechnung des Unternehmens ein, die aus einer Abschlags- und Endrechnung bestehen kann.